• Campus Winnenden – IBA’27

    Campus Winnenden. Concept diagram

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    Territorial concept diagram

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    Overreaching idea of the area. Scale 1:2500

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    Concept diagrams

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    Sections. Scale 1:500

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    Components of the urban block.

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    Pedestrian view

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    Pedestrian view

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    Campus Winnenden - Areal view of the project site

Campus Winnenden – IBA’27

Campus Winnenden – Vorschlag für die Internationale Bauausstellung 2027 (IBA’27). Stadtquartier Winnenden

Das Stadtquartier Winnenden ist einer der Standorte der IBA’27. Die Stadtverwaltung Winnenden und die Internationale Bauausstellung 2027 StadtRegion Stuttgart (IBA’27) suchen nach Vorschlägen für ein gemischt genutztes Quartier der Zukunft.

Wir greifen eine der Leitfragen des Bauwelt Kongresses 2016 zur produktiven Stadt auf: „Was müssen Architekten und Planer bauen, um die gemischte Stadt zu verwirklichen – wie erreichen wir eine Stadt zum Leben, Wohnen und Arbeiten, in der die funktionale Trennung dieser Bereiche aufgehoben ist?“

Unsere Antwort ist ein urbaner Campus für Winnenden. Ein Ort des Wissens und des Austausches und ein offenes Feld der Möglichkeiten für eine blühende Kultur der Tüftler und des Erfindergeistes.

Der Vorschlag orientiert sich an folgenden Prinzipien:

Nachhaltigkeit: Ein flexibles Raster ermöglicht ein smart gesteuertes Nutzungs- und Flächenmanagement mit Einheiten unterschiedlicher Größe, die in verschiedenen Eigentumsmodellen flexibel vergeben werden können (Pacht, Vermietung, Genossenschaft). Die dadurch entstehende Mischung schafft Synergien zwischen Produktion, Forschung, Ausbildung und Wohnen ebenso wie Zirkularität durch gemeinsames Management von Energie, Wasser, Abfall und Abwärme. Der Außenraum ist in die umgebende Kulturlandschaft integriert, schafft Versickerungsflächen für Niederschläge und Habitat für die lokale Flora und Fauna. Als Initialmodul sehen wir das zentrale Domhaus, das während der Vorbereitung der weiteren Bauphasen einerseits als Pionierort mit öffentlichen Informationen zur Gebietsentwicklung dient, von wo aus aber auch kontinuierlich Vergabe und Flächenmanagement gesteuert werden. Gleichzeitig dient das kuppelformige Glashaus als Symbol für die innovative landwirtschaftliche Produktion in urbanem Kontext.
Innovation: Innovation braucht Begegnung. Die öffentlichen und gemeinschaftlichen Räume und Bautypologien sind so gewählt, dass sich Land und Stadt, Denker und Macher der neuen und der existierenden umliegenden Gebiete begegnen und entfalten können.
Durchmischung: Die zuvor genannten Ziele erreichen wir durch einen intelligenten Mix von Typologien und Nutzungen. Wir schlagen vor, auf dem Campus Winnenden die Möglichkeiten der Nutzungsmischung experimentell auszuloten: Es ist möglich, Wohnnutzung über Fertigungshallen zu ermöglichen, solange dafür gesorgt ist, dass die Emissionen ausreichend niedrig sind. Eine breite Auswahl unterschiedlicher Typologien mit Flächen von 72m² bis 2.260m² bei insgesamt 65.580 m² BGF erlaubt eine flexible bedarfsgerechte Verschränkung von Büro- und Produktionsarbeitsstätten, Wohn- und Lebensräumen für unterschiedliche Lebens- und Arbeitsmodelle: Wohneigentum mit Atelier und Garten, klassische Mietwohnungen, ebenso wie die Kombination von Forschungs- und Fertigungsflächen, die die Industrie 5.0 erfordert.

 

Dabei sind die Räume folgendermaßen geordnet:
Anbindung an die Umgebung: Mit dem Campus erhält Winnenden einen Pol städtischen Charakters westlich des Bahnhofs, der das Stadtzentrum ergänzt. Er bindet das neue Kärchergelände im Norden durch die  Zipfelbachallee als Grünverbindung und Innovationsachse an Landschaft, Regionalfahrradnetz, und den Zipfelbach im Süden an. Der Campus schafft auch funktional eine Brücke zwischen Stadt im Osten und Landschaft im Westen, wo in Zukunft – auch ohne Landesgartenschau ‘32 – ein Landschaftspark entstehen kann.
Mobilität: Das Mobilitätskonzept entflechtet schweren Logistikverkehr und lokale Zulieferung und Langsamverkehr. Dies ermöglichen wir durch geschickte Staffelung der Nutzungen mit einem effizient von der B14 erreichbaren Logistikhub im Norden des Gebiets zwischen Marbacher Straße und der neuen Ernst-Spingler-Straße, wo Fracht zur örtlichen Zulieferung via Elektromobilität umgesetzt werden kann. Unterschiedliche Oberflächen markieren die Hierarchien der ‘shared spaces’. Albert-Gänßle- und Karl-Heinrich-Lebherz-Straße sind gemeinsam mit  Hermann-Schwab- und Marie-Huzel-Straße für motorisierten Verkehr zugänglich, während die West-Ost-Durchwegung für Radfahrer und Fußgänger kurze attraktive Wege zu Bahnhof und Stadtzentrum bieten. Auf Blockebene werden die Gebäude entsprechend durch eine ‘Logistikseite’ und ‘Aktivseite’ erschlossen.
Baustruktur und Typologien: Typologien und Nutzungen sind so gestaffelt, dass sie zwischen der B14 im Nordwesten und der rein gewerblichen Nutzung im Norden hin zum gemischtem Wohn- und Gewerbebestand im Süden und Osten vermitteln: Funktional schlagen wir einen Übergang von vorwiegend gewerblicher Nutzung im Norden hin zu vorwiegend Wohnnutzung kombiniert mit Ateliers im Süden vor, entsprechend schützen größeren Volumen im Norden die die kleinteiligere Bebauungsstruktur im Süden des Campus vor Straßenlärm. Vertikal staffeln wir Produktion, Verkauf, Sozial-, Büro- und Wohnnutzungen. 
Wasser und öffentlicher Raum: Gründächer und permeable Oberflächen minimieren Flächenversiegelung. Die Hierarchie der öffentlichen Räume wird durch harte und weiche Oberflächen und das Pflanzkonzept betont, neben den linearen Erschließungsflächen sind öffentliche Räume als Platzfolgen formuliert. Begrünte Dachflächen diene als Gemeinschaftsflächen, z.B. für Kindertagesstätten oder bei Wohnnutzung als Gemeinschaftsgarten. Nachhaltige Wasserwirtschaft wird durch die Rigolen entlang der Zipfelbachallee und am Garten- und Wasserplatz erfahrbar. Dort trifft man sich zur Mittagspause kann einen Salat verspeisen, der mit überschüssigem Wasser in den anliegenden Gewächshäuser angebaut wurde.

Team: Alessandra Sammartino, Aurelija Matulevičiūtė, Saverio Sodano, Thomas Stellmach Date: 2021 Type: Competition. Urban Design Client: IBA’27 StadtRegion Stuttgart GmbH Location: Winnenden, Baden-Wuerttemberg, Germany Subject: Urban Design Surface: 5.6 ha